Informatives, Ergebnisse und Photos vom Ringreiten

Gebräuche im Bauerndorf Sülldorf in vergangenen Zeiten: "Das Ringreiten"
 

Himmelfahrt feierten die Bauern als hohen Festtag. Nach altem Brauch fand an diesem Tag das "Ringreiten" statt, an dem das ganze Dorf beteiligt war. Der männliche Teil der Dorfbewohner traf die Vorbereitungen auf dem Reiterplatze, dem Osterfeld. Die Reiter aber betreuten ihre Pferde in besonderer Weise und ritten zur Probe den vorgeschriebenen Galopp. Frauen und Mädchen aber brachten Blumen und junges Grün zusammen und wanden daraus Girlanden und hübsche Sträuße als Schmuck für Reiter und Pferde, für die Ehrenpforten an der Straße und die Tribüne auf dem Festplatz, die geschickter und einfacher Weise improvisiert wurden.

Hart neben der Tribüne wurden zwei hohe Pfähle eingegraben. Diese trugen an der Innenseite Haken, an denen ein Reep (dickes Tau) befestigt wurde. Das lief am Ende über eine Rolle, die schnell herabgelassen und hochgezogen werden konnte. Mitten zwischen dien beiden Ständern hing am Reep eine Zwinge, in die mit Leichtigkeit eine stark federnde Dülle hineingeschoben werden konnte. Die Dülle aber trug eine in der Mitte durchlochte, untertassengroße, schwach nach innen gewölbte Scheibe, die sich mit einem mit Widerhaken versehenen Pfeil, den jeder Reiter bekam, sobald dieser durch die Öffnung fuhr, leicht herausziehen ließ.

Das Reiten begann unter Ausfall der Mittagsstunde am frühen Nachmittag.Reiter und Zuschauer versammelten sich gegen 14.00 Uhr vor dem Dorfkrug, wo schon die Musikkapelle mit Trompeten und Hörnern bereitstand. Die Reiter formierten sich zum Zuge, und unter Vorantritt der Musik erfolgte der Umzug durch das ganze Dorf und endete auf dem Festplatz, wo er sich auflöste. Während nun die Reiter zum bezeichneten "Ablaufmal" ritten, bestieg der "Ausrufer" die Tribüne.

Jetzt begann der Wettkampf, und die Reiter traten in der Reihenfolge an, die durch das Los bestimmt worden war. Gelang einem Reiter, im Galopp den Pfeil durch die Öffnung zu stechen, dann nahm er den Ring mit. Für diesen Treffer bliesen die Musikanten einen Tusch. Nach 10 - 12 Runden - die Zahl wurde vor dem Spiel festgelegt - war der Wettkampf beendet, und es kam das "Abstechen" zwischen den Reitern mit der gleichen Trefferzahl. Nach der Erledigung erfolgte die Feststellung des Reiterkönigs, der mit einem Eichenkranz, oft auch mit einer Schärpe geschmückt wurde. Zwar sollte das Ringreiten ein Spiel sein, es wurde aber ein regelrechter Wettkampf um wertvolle Preise für Sieger.

Danach aber folgte der frohe Teil des Festes im Dorfkruge, der Reiterball. Bei diesem gingen meist die Wogen der Freude sehr hoch und endeten erst am frühen Morgen. Das Ringreiten aber bildete noch wochenlang den Gesprächsstoff in den Bauernhäusern.

 

Ergebnisse des Ringreitens anlässlich des Sülldorfer Dorffestes am 25.5.08

 

Platz

Kopf-Nr.

Reiter

Pferd/Pony

Punkte

1

6

Dorothea Treß

Leo

9

2

9

Lina Wichmann

Peter

8

3

5

Carolyn Okroy

Krümel

7

4

14

Peggy Frank

Klein-Mo

6

4

15

Marie Fürst

Tom

6

6

4

Vanessa Geske

Hank

5

6

3

Jackie Bell

Dutch

5

6

18

Janika Roose

Caramia

5

 

8

Nele Gorczyca

Paul

4

 

12

Mareike Rieckborn

Askona

4

 

17

Patrick Jansch

Domingo

4

 

16

Astrid Scheel

Joker

4

 

19

Charlotte Hahn

Medori

4

 

10

Johanna Gößmann

Sissi

4

 

10

Katharina Pohl

Sissi

3

 

2

Max Thöneböhn

Diabolo

2

 

11

Friederike Treß

Troll

2

 

12

Pamela Haicher

Askona

1

 

Photos

 

Sülldorffest am 25.05.08