Das Geesthof-Team beim Wendländischen Mannschaftsdreikampf Anno 2006
(Bericht von Astrid/Lezziran)
 

Nachdem ich (Astrid) 2005 als Einzelreiterin mit einem zugelosten Team angetreten war, war es mir für 2006 tatsächlich gelungen, ein eigenes Geesthof-Team für den Wendländischen Mannschaftsdreikampf zusammenzustellen. Bei diesem Wettkampf, der auch den Untertitel Ride & Tie trägt, starten Teams aus je einem Läufer, einem Reiter und einem Mountainbiker gleichzeitig über dieselbe 26-km Geländestrecke und die Addition der Laufzeiten ergibt das Team-Ergebnis. 

Unser Geesthof-Team bestand aus Inken (Läuferin),

Volker (Mountainbiker),

mir (Reiterin)

und Lezziran (Pferd).

Der Wettkampf fand am 10. September in Wietzetze bei Hitzacker statt. 
 

Um die Startvorbereitungen in Ruhe treffen zu können, bin ich mit Lezziran bereits am Vorabend angereist und habe die Voruntersuchung absolviert. Lezziran war von einem mehrtägigen Distanzritt auf der Schwäbischen Alb noch gut trainiert und bestand die Untersuchung problemlos. Nach einer gemütlichen Nacht im Heuhotel "Bi Wilhelm" bzw. auf dem Paddock des Heuhotels (Lezziran) fand sich am Sonntagmorgen das Team zusammen.

Als Fotografin und moralische Unterstützung war auch Marion mit der kleinen Filina  noch mit von der Partie.

 Nach einer kurzen Vorbesprechung gingen die Teilnehmerblöcke an den Start: Vorneweg die Mountainbiker, dann die Läufer und ganz zum Schluss die Reiter, die auf dem ersten Kilometer noch von zwei Reiterinnen als "Pace-car" in einem ruhigen Tempo gehalten wurden, bis sich das Feld der Läufer ein bisschen auseinander gezogen hatte und ein Überholen auf breiteren Wegen gefahrlos möglich war. Dann wurde für alle Teilnehmer das Tempo freigegeben. 

Lezziran lief einen fleißigen, gleichmäßigen Trab und es war spürbar, dass er schneller war als im vergangenen Jahr. Nach und nach überholten wir die Läufer und auch einen ganzen Teil Reiter. Die Mountainbiker waren fast alle zu schnell für uns. Nur an den tiefen Sand-Abschnitten konnten wir vorübergehend noch den einen oder anderen überholen, der hier absteigen musste. Inken lief locker und zügig in der Spitzengruppe der Läufer und es dauerte ein paar Kilometer, bis Lezziran an ihr vorbei war. 

Die Strecke war durchgehend markiert. Allerdings finden in der Gegend sehr oft Distanzritte statt und es ist nicht ganz einfach, aus der Vielzahl der vorhandenen Markierungen die richtige herauszufinden. Das sollte Lezziran und mir noch zum Verhängnis werden, aber dazu später mehr. 

Erstmal lief alles prima. Lezziran wurde in beiden Pulskontrollen mit 56 bzw. 60 Schlägen pro Minute gleich durchgewinkt. Unsere beiden Begleiterinnen mussten jeweils kurze Pausen einlegen, weil sie über der Marke von 64 Schlägen lagen. Sie legten dann aber immer ein bisschen Tempo zu und schlossen wieder zu Lezziran auf, sodass unsere kleine Gruppe über die gesamte Strecke zusammenblieb. Das war mir auch ganz recht so, denn in Begleitung der Töchter des Veranstalters war ich mir sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Der letzte Pulsstopp war bei km 21, nur noch 5 km bis ins Ziel. Die Pferde waren trotz der Wärme noch fit und lauffreudig und so legten wir ein ordentliches Galopp-Finish ein. Leider müssen wir dabei eine Abzweigung übersehen haben, denn irgendwann kam uns eine tiefe Auswaschung im Sandboden verdächtig bekannt vor. Die hatten wir am Morgen ungefähr bei km 3-4 schon mal passiert. Dummerweise sollten wir aber laut der Karte gar keine Wege doppelt benutzen. Tja, da waren wir nun also der falschen Markierung gefolgt und mussten schnellstmöglich wieder zurück zur Abzweigung. So ganz haben wir die dann nicht gefunden und sind schließlich über einen anderen Querweg wieder an die Strecke gekommen. 

Als wir nach diesem Umweg von gut einer halben Stunde schließlich über die Ziellinie galoppierten, waren sowohl Volker als auch Inken schon da. 

Es gab noch mehrere Reiter, aber auch Läufer und Mountainbiker, die an dieser Stelle in die Irre gelaufen waren und für die Läufer waren die Extra-Kilometer schon ganz schön hart. Immerhin hat niemand die vorgeschriebenen Kontrollpunkte verpasst, sodass es keine Disqualifikationen gab. 

Im Ziel musste Lezziran binnen 20 Minuten den Pulsgrenzwert von 64 erreichen oder unterschreiten, das hat er schon nach 5 Minuten geschafft. Bis zur Nachuntersuchung (2 Stunden nach Zieleinlauf) durfte er nun im Paddock entspannen, bekam ordentlich Trinkwasser, eingeweichte Rübenschnitzel und Heu.

 

Wie üblich hat er sich etliche Male genüsslich gewälzt, sodass ich ihm laufend wieder die Abschwitzdecke richten musste. Wir Menschen gönnten uns derweil am Imbisswagen eine kleine Stärkung und genossen anschließend das gute Wetter bei einer kleine Siesta auf der Picknick-Decke. 

 

Dann war es auch schon wieder Zeit, Lezziran zu putzen und für die Nachuntersuchung aufzuwärmen. Er bestand die Untersuchung mit besten Ergebnissen und wir warteten gespannt auf die Siegerehrung. 

Es waren 22 Startnummern auf die Strecke gegangen. 2 Pferde fielen leider in der Nachuntersuchung durch, somit blieben 20 in der Wertung. Wie beim Distanzreiten üblich, wurde mit dem letzten Platz begonnen. Mit jedem Team das aufgerufen wurde, stieg bei uns die Spannung. Plötzlich war schon Platz 10 aufgerufen und wir waren noch immer nicht dran, damit waren wir also im einstelligen Bereich platziert! Wir konnten es kaum glauben, als wir dann mit einer Gesamtzeit von ... für Platz 7 aufgerufen wurden. Der Veranstalter hat Inkens Leistung noch mal besonders hervorgehoben. Sie ist nämlich die 26 km Geländestrecke mit diversen Bergen in der unglaublichen Zeit von 2 Std. und 1 Minute gelaufen. Damit war sie von den Frauen die Schnellste und insgesamt von den Läufern Zweitschnellste!

 

Aber das Beste war, dass es allen Teilnehmern riesigen Spaß gemacht hat. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei! Vielleicht findet sich ja dann sogar noch ein zweites Geesthof-Team? 

Gruß

Astrid

 

Impressionen eines Läufers-der Ride and Tide am 10.9.2006

(von Inken)

 

Am 10.9.2006 war es wieder so weit, der 7. Wendländische Mannschafts-Dreikampf in Hitzacker-Wietzetze. Für mich war es der dritte Start auf dieser

26 km-Cross-Strecke und das erste Mal, dass ich als Läufer für unser Geesthofteam antrat.

Am Sonntagmorgen um sieben Uhr ging es los. Astrid war schon einen Tag früher gefahren und hatte bereits am Abend die tierärztliche Voruntersuchung mit Lezziran erfolgreich hinter sich gebracht und sich um Startnummern und sonstige Ausrüstung des Teams gekümmert. Als wir um halb neun beim Pferdeschulze, der Hof, der den Wettkampf  ausrichtet, eintrafen, wirkte alles noch sehr verschlafen. Es waren nur wenige Teilnehmer bereits da. Sowohl Astrid als auch Lezziran machten einen sehr entspannten Eindruck. Volker baute erstmal sei Mountainbike zusammen und Marion kümmerte sich um Phelines leibliches Wohl. Mir war einfach nur kalt.

Nachdem die Startnummern an unseren Team-Shirts befestigt waren, ging es um neun Uhr zu einer kurzen Vorbesprechng. Danach ging es relativ schnell. Die Reiter wurden auf den Springplatz geschickt, da aus Sicherheitsgründen von dort aus der Start für die Pferde geführt wurde. Schon waren die Biker unterwegs. Volker hatte ich direkt aus den Augen verloren. Gleich danach durften wir Läufer los. Meine größte Sorge war, bei einer so kleinen Läufergruppe plötzlich allein auf weiter Flur zu sein und mich zu verlaufen. Also war oberste Priorität. sich eine Truppe zu suchen, an die ich mich hängen konnte. Nach ein paar Minuten hörte ich Pferdegetrappel hinter mir. Gut eingespielt verteilte sich das Läuferfeld auf dem rechten Grünstreifen des Weges. Man hörte nur noch ein “das - Feld – ist -freigegeben“, als die ersten Reiter an uns vorbeipreschten.

Kurz danach erblickte ich Astrid auf Lezziran in himmelblau neben mir. Mit einem gut gelaunten “bis später“ trabten beide fröhlich an mir vorbei. Ein paar Minuten später waren alle Reiter im Wald verschwunden und wir Läufer waren allein.

Die ersten 15 km lief ich gemeinsam mit zwei erfahrenen Marathonläufern. Entsprechend forsch war das Tempo. Beide waren nach wiederholten Schulterblicken sichtlich irritiert, dass sie mich nicht abhängen konnten.

Bei der ersten Tierarztkontrolle hieß es Ausschau halten nach hellblau/weiß. Aber mir war eigentlich klar, dass Astrid schon längst weiter war.

Es war unterwegs höchst motivierend, wenn man von Reitern im gestreckten Galopp überholt wurde. In der Vorbesprechung war ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass Überholen nur mit deutlicher Vorankündigung erlaubt sei. Es gab einem als Läufer ein gutes Gefühl, wenn man sah, dass manches Pferd nach 20 km so aussah wie man sich selber fühlte...

Mittlerweile hatte ich die beiden Herren hinter mir gelassen  und mich einem Läufer angeschlossen, der eher nach Nahkampf als Sportverantstaltung  aussah. Nach einem Kräfte raubendem Sandabhang stand Marion mit einer kleinen Zuschauergruppe am Wegrand. Das war eine hilfreiche Motivationsspritze für die letzten Kilometer.

Kurz danach war nur noch ein Läufer vor mir, dem die Strecke offensichtlich vertraut war. Die Zielgerade war ein sanft ansteigender Grasweg. Genau richtig für einen Galopp-Endspurt, den die beiden Reiter vor mir auch prompt einlegten. Als Läufer fiel es mir etwas schwerer. Aber im Ziel angekommen war jeglicher Schmerz und Erschöpfung schnell vergessen als ich meine Zeit von 2 h1 hörte! Volker war auch schon einige Zeit da. Er und Marion nahmen mich fürsorglich in Empfang.

Doch wo war Astrid? Nach kamen beide wohlbehalten ins Ziel. Die anfängliche Sorge um unsere Reiterin war schnell verflogen. Astrid hatte sich verritten. Ein Problem, das mir dank meiner Weggefährten zum Glück erspart geblieben ist. Nachdem Lezziran mit Astrids fast perfektem Equipment rundum versorgt worden war, konnten wir uns unserem leiblichen Wohl widmen.

Die tierärztliche Nachuntersuchung bestand Lezziran, der konditionell bestens vorbereitet war, ohne Probleme. Die Siegerehrung war zum Abschluss eine tolle Überraschung. Wir hatten Platz 7 erfahren, erritten und erlaufen mit einer Gesamtzeit von 6h4Min.

Also, nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei, und dann aber mit Grill...

 

 

Die Photos verdanken wir Marion, Volker, Inken und Astrid.

Wendländischer Mannschaftsdreikampf 10.9.2006